Ambitioniert, clever und treffsicher: Das ist Sturms Erfolgsgarant Mika Biereth (2024)

Mit neun Treffern hatte Mika Biereth einen großen Anteil am Double-Gewinn von Sturm Graz in der vergangenen Saison. Auch in der aktuellen Spielzeit stellte der Däne seinen Torriecher bereits unter Beweis und soll nun auch auf der Champions-League-Bühne für Jubelmomente sorgen. Sein dänischer U-21-Coach Steffen Höjer hält große Stücke auf den 21-Jährigen und erklärt im Gespräch mit dem kicker, was den Stürmer auszeichnet.

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Mika Biereth hat bei Sturm direkt eingeschlagen. GEPA pictures

NoBiereth,no Party, könnte man aus Sicht von Sturm Grazin der aktuellen Saison sagen. Denn wenn der dänische Stürmer nicht getroffen hat - mit Ausnahme der zweiten Runde im ÖFB-Cup - gab es für die Steirer auch keinen Sieg. Der Angreifer, der bereits in der vergangenen Saison nach seinem Wechsel im Winter mit neun Toren und vier Assists direkt aufzeigen konnte, ist auch in der aktuellen Spielzeit wieder der Erfolgsgarant für die "Blackies". Steffen Höjer, der den 21-Jährigen als U 21 Coach von Dänemark unter seinen Fittichen hat, überrascht das nicht: "Mika ist ein echter Torjäger. Er braucht nicht viele Chancen, ist immer in der Box und steht stets richtig, wenn man ihn im Strafraum sucht."

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Der ehemalige Arsenal-Profi wechselte im vergangenen Jänner zunächst leihweise nach Graz und entschied sich nach den großen Erfolgen mit den "Blackies" im Sommer für einen festen Transfer in die steirische Landeshauptstadt. "Das Positive an Mika ist, dass er gute Entscheidungen trifft", so der Nachwuchs-Nationalcoach des Stürmers. "Manchmal ist es schwer, einen Klub wie Arsenal zu verlassen, aber es war ein sehr guter Wechsel, weil er in Graz bei einer sehr guten Mannschaft unter einem sehr guten Coach auf hohem Niveau spielt und sich nun auch in der Champions League mit Topteams messen kann."

Der in London geborene Däne hat trotz seines jungen Alters schon einiges in seiner Karriere erlebt. Als Arsenal-Spieler war er leihweise bereits in den Niederlanden sowie in Schottland aktiv gewesen, ehe es ihn nach Österreich zog. Überall konnte er einen bleibenden Einruck hinterlassen. "Er lebt einfach für den Fußball und hat sich kluge Stationen ausgesucht, um sich stetig zu verbessern", lobt Höjer den bisherigen Karriereweg des Youngsters, der zuletzt bei seinem fünften Einsatz für die U 21 auch sein erstes Tor erzielen konnte.

Höjer sieht Biereth als "Leader"

Für Höjer sticht bei Biereth vor allem dessen Arbeitseifer hervor, wodurch der 21-Jährige immer wieder zur Hochform aufläuft: "Das Gute ist, dass man bei Sturm Graz hart arbeiten muss und das tut Mika. Er arbeitet auch defensiv sehr gut mit und entwickelt sich dort durch die Spielpraxis. Er ist niemand, der das Spiel dominiert, er braucht nicht viele Ballberührungen, aber er findet immer die richtigen Räume. Er ist ein sehr cleverer Spieler, der durch die Champions League noch an Stärke dazugewinnen wird."

Auch seine Fähigkeit zur Selbstreflexion und das Betreiben von Eigenkritik rechnet er seinem Schützling hoch an: "Er gibt sich nie zufrieden. Solche Spieler sind manchmal etwas zu hart zu sich selbst, aber Mika ist so ambitioniert, dass er immer Top-Performances von sich erwartet. Aber nur so wird man gut, wenn man immer darauf achtet, wo man besser werden kann. Dieser Hunger entscheidet darüber, ob du eine große Karriere hinlegst oder nicht."

Sein Cheftrainer in Graz, Christian Ilzer, lobte den Angreifer für dessen Konstanz und traut ihm eine Führungsrolle auf dem Feld zu. Dem kann Höjer nur beipflichten: "Er ist definitiv ein Leader. Er arbeitet auch in der Defensive extrem mit. Das ist ein großer Pluspunkt. Es ist sehr wichtig für den Rest des Teams, dass der Vordermann auch nach hinten mitarbeitet. Dadurch stärkst du deine Führungsrolle und ich hoffe, dass er im Klub, im Nationalteam, aber auch außerhalb des Platzes noch mehr in diese Rolle hineinschlüpft. Er ist jemand, der durch seine Taten auf dem Platz als Leader hervorsticht und nicht dadurch, dass er viel redet."

Erstes Tor beim Start: Die Auftaktspiele von Sturm Graz in der Champions League

Graz sieht er hierbei als ideale Station für den Angreifer, um sich weiter zu entwickeln und die nächsten Schritte zu machen: "Es ist wichtig, dass junge Spieler viel Spielzeit bekommen und die erhält er bei einem guten Klub, wo er auch um Titel mitkämpfen kann. Er schießt dort regelmäßig seine Tore und steigert dadurch sein Selbstvertrauen. Daher ist er aktuell am richtigen Ort. Er soll sich bitte mit etwaigen Zukunftsgedanken keinen Stress machen, denn man hat in der Vergangenheit schon gesehen, dass Sturm Graz ein guter Ort für junge dänische Spieler ist. Dort kann er sich noch viel verbessern."

Biereth, der Party-Tiger

Wo Biereth laut Höjer noch Aufholbedarf hat, ist während der Ballbesitzphasen seines Teams: "Da könnte er noch mehr im Spiel sein. In manchen Spielsystemen spielst du sehr direkt, manchmal geht es aber mehr über den Ballbesitz. Es ist wichtig, beides zu können. Wir praktizieren das im dänischen Nationalteam auch so. In diesem Bereich könnte er sich daher noch ein wenig verbessern."

Bei der Meisterfeier präsentierte sich der Angreifer mit Perücke und Schnauzer. GEPA pictures

Nicht nur auf dem Feld bringt Biereth ordentlich Energie auf den Platz, sondern auch abseits von diesem präsentiert sich "Danish Dynamit" als wahrer Party-Tiger, wie man bei den Double-Feierlichkeiten der Grazer sehen konnte. Höjer sieht diesen Ausgleich als sehr wichtig an: "Diese Balance brauchst du einfach, weil das Leben als Profifußballer durchaus auch sehr hart sein kann. Das ist ein 24/7-Job. Wenn du zielstrebig wie Mika bist und jeden Tag an dir so hart arbeitest, musst du manchmal auch loslassen können und Spaß haben. Du musst nur wissen, wann dafür der richtige Zeitpunkt ist."

In der Steiermark soll er nun dafür sorgen, dass es weiterhin einiges zu bejubeln gibt. Erstmals darf sich der Däne dabei auch in der Champions League präsentieren, wo er im Spiel gegen Brügge (Mittwoch, 21 Uhr, LIVE! bei kicker) nun in der Königsklasse seinen Debüttreffer anpeilt. Höjer traut es ihm zu: "Mika trifft aktuell fast in jedem zweiten Spiel und da er im ersten keinen Treffer erzielt hat, wird er das gegen Brügge hoffentlich nachholen."

Ob Biereth einen ähnlich erfolgreichen Karriereweg wie Vorgänger und Landsmann Rasmus Höjlund ("Es ist unglaublich, was er geschafft hat"), der mittlerweile erfolgreich bei Manchester United spielt, hinlegen wird, will Höjer nicht bewerten: "Weil solche Vergleiche unfair sind." Sollte Biereth allerdings seinen Fokus halten und weiter seine Leistung bringen, stehen ihm laut dem 51-Jährigen aber alle Türen offen: "Wenn du ambitioniert bist, die Tore machst und so hart arbeitest wie Mika es tut, dann würde es mich nicht überraschen, wenn Sturm Graz irgendwann ein gutes Angebot für ihn bekommt. Dann wird sich zeigen, wohin seine Reise geht. Alle Klubs in Europa wollen Spieler, die Tore schießen und dann muss er nur einen finden, wo er mit seiner Spielart hinpasst."

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